Aus dem kalten, stark klimatisierten Flugzeug steigen wir in Kambodscha in staubige Hitze aus. Wir nehmen das nächstbeste Tuk Tuk in die Stadt Siem Reap, von welcher aus wir die Tempel von Angkor für zwei Tage besichtigen wollen.
Das Stadtbild erinnert uns an kleinere Städte im Iran: Breite Straßen, kleine Lädchen und Märkte, funktionale Bauten - Ganz anders ist hier aber natürlich die Touristenmeile im Stadtzentrum mit Bars, Restaurants und Massage-Liegen. Wir steigen in einem Hostel ab, erkunden etwas die Innenstadt und gehen früh schlafen. Am nächsten Morgen wollen wir mit einem geliehenen Fahrrad die riesige Tempelanlage erkunden.
Am größten Tempelkomplex der Welt, Angkor Wat, fahren wir heute einfach vorbei - die großen Anziehungspunkte heben wir uns für den zweiten Tag auf. Auf diese Weise tauchen wir langsam in diese magische Dschungelwelt ein, entdecken kleine und dann größere Tempel, und sind dabei häufig ganz allein. Als erstes geht es über eine Brücke über einen angelegten Graben hinein nach Angkor Tom:
In dieser kleinen ehemaligen Stadt entdecken wir plötzlich die ersten Äffchen am Straßenrand!
Ein Stück weiter stoßen wir auf den Tempel Bayon und staunen, staunen, staunen. Der Tempel selbst besteht aus zwei Ebenen und ist unglaublich gut erhalten, dafür dass er 1200 rum gebaut wurde. Man fühlt sich beobachtet hier, von den unzähligen, in Stein gemeißelten, andächtig lächelnden Gesichtern:
Wir radeln weiter über Grashügel zu ein paar einsamen Kapellen. Beim Betreten fliegen Vögel auf... Hier wohnt die Natur. Magisch!
Bei der Weiterfahrt zücken wir unseren Kompass zu spät und nehmen deshalb aus Versehen die ganz große Route, durch das nördliche Tor Angkor Toms an Preah Khan vorbei... Hoppala! Deshalb ist hier also so wenig los.
Ein bißchen Fahrradfahren weiter treffen wir auf einen Tempel, welcher nur über eine lange Brücke zu erreichen ist. Der Tempel selbst ist ins Wasser gebaut und kann nicht betreten werden. Trotzdem kann man sich schon auf der Brücke ein bisschen vorstellen, wie Ehrfurcht gebietend der Bau am Ende einmal angesiedelt war.
Es ist extrem heiß, und dann radeln wir auch noch seit Stunden! Glücklicherweise finden sich genügend Verkaufsstände, denn wir können heute gar nicht genug Wasser bekommen. Oder Cocosnüsse.
Die meisten anderen Besucher lassen sich im Tuk Tuk oder gar im Auto durch die Gegend fahren. Mit unseren Fahrrädern werden wir bestaunt, angelächelt - oder bemitleidet? Aber eigentlich macht es Spaß! Nachmittags rollen wir zurück in die Stadt. Wir haben heute über 42km zurückgelegt, bei 37 Grad auf harten Sätteln. Am nächsten Morgen können wir unsere Motivation zum Radfahren einfach nicht wieder finden. Liegt es an den schmerzenden Sitzknochen? Deshalb leihen wir uns ein kleines Elektrobike. Das ist bequem und macht mindestens genauso viel Spaß! Die Einheimischen lachen und winken ... Surrrrrrr....
Für heute haben wir uns also die berühmtesten Tempel vorgenommen. Wir starten mit Angkor Wat, dem "8. Weltwunder", selbst.
Zunächst stößt man auf lange Gänge um den Tempel selbst, ...
... mit bis zur Decke verzierten Wänden: Unzählige Kampfszenen in Stein gemeißelt, mit Fabelwesen, welche wir von Skulpturen aus vielen Tempeln und auch aus der Stadt Siem Reap wiedererkennen.
Von den inneren Säulengängen aus kann man zur oberen Ebene steigen, von welcher aus Buddha-Statuen eine nette Aussicht über die Umgebung genießen. Nicht so spektakulär, wie der Ansturm auf den Gipfel vermuten lässt - von außen sind die Türme jedoch großartig!
Danach ging es weiter zu Ta Keo, mit der vielleicht steilsten Außentreppe der Welt. Oben angekommen, müssen wir auch schon wieder hinab kraxeln, denn hier ist Baustelle. (Die Bauarbeiter dösen innen.)
Für den Schluss haben wir uns Ta Prohm aufgehoben - Bekannt durch den Film Lara Croft: Tomb Raider. Die einzelnen Gebäude sind bzw. werden zwar hier und da wieder aufgebaut, aber sie wirken noch immer wie von der Natur zurückerobert, weil die Bäume bleiben dürfen:
Wir sind einfach nur baff. Das ist so unwirklich! Obwohl zum Anfassen nah.
Abends rollen wir zurück in die Stadt, und ab in die Fressmeile a.k.a. Pub Street. Wieder gibt es tolle Suppen und den ein oder anderen Cocktail:
(Ein paar weitere Fotos findet ihr wie immer oben unter dem Menüpunkt BILDER.) Unser Fazit ist klar: Angkor ist auf jeden Fall eine Reise wert. Oder zwei. Das ist die vielleicht größte und bedeutendste Kulturstädte überhaupt!
Am nächsten Tag müssen wir früh raus, zurück zum Flughafen zu unserem Flug nach Bali. Der Flieger hebt ab, steigt und... fliegt eine Schleife... und landet wieder in Siem Reap. Eine falsche Warnleuchte der Gepäckklappe im Cockpit verunsicherte wohl den Piloten. Mit 1,5 Stunden Verspätung kommen wir trotzdem in Kuala Lumpur an, reisen kurz nach Malysia ein, bevor wir gerade noch rechtzeitig den Anschlussflug nach "Paradise Bali" nehmen.
Ob wir hier die einsamen Strände, weitläufige Reisfelder und günstige Bambushütten finden? Wir sind gespannt...