19. Nov 2013

Nach unserem langen Aufenthalt in Griechenland haben wir es nun endlich gewagt: Europa liegt hinter uns! Vorbei sind damit wohl auch die einfachen Grenzübergänge. Hier hat man an der Grenze bereits vier verschiedene Stationen anzulaufen, inklusive Motorradversicherung und "Gepäckkontrolle" (ein Stempel und das war's). Aber nach ca 1 Stunde haben wir es geschafft und fahren durch bis Istanbul, unserem ersten Ziel in der Türkei. Dort bleiben wir drei Tage. Direkt im Herzen der Altstadt wohnen wir, mit der berühmten Hagia Sophia als unserem Nachbar.

Istanbul ist eine schöne, für uns aufregend neue und sehr volle Stadt. Wir spüren allmählich die Nähe zum Orient. Viele der Frauen tragen lange Röcke und Kopftücher, aber nicht alle. Und es gibt kaum noch Alkohol zu kaufen. Erstaunlich leicht fällt es uns mittlerweile, sogar im dichten Feierabendverkehr mit zu schwimmen. Sehenswert sind die vielen verschiedenen Moscheen und Bazare - aber auch die modernen Teile der Stadt mit ihrem spannenden orientalisch-westlichen Flair üben einen besonderen Reiz auf uns aus. 

Doch leider holt uns allmählich der Herbst ein, so dass wir nicht noch länger in Istanbul verweilen können. Es zieht uns, trotz des guten Frühstücks, an welches wir uns gewöhnen könnten, weiter ostwärts.

Wir brechen also auf, um die Türkei zügig zu durchqueren - 1800km quer durch ein Land, welches sich über diese Strecke landschaftlich komplett verändert. Anfangs begleiten uns noch Laubwälder, grüne Hügel und weite Ebenen, wohingegen mit wachsenden Längengraden kaum noch nenenswerte Bäume wachsen.

Dafür fahren wir durch riesige, schroffe Berglandschaften, über dürre "Kaninchenhügel" und vorbei an kleinen Dörfern mit bewohnten Ruinen oder immer gleichen Siedlungsbauten. In der Stadt Erzurum wird uns als scheinbar ganz normaler Service angeboten, in der Hotellobby zu parken. Wir stutzen erst, und rollen dann belustigt durch die Schiebetür.

Nun sitzen wir in Doğubayazıt, nahe der Grenze zum Iran. Noch müssen wir einige organisatorische Dinge erledigen (Strafzettel zahlen *hust*), bevor es dann hoffentlich morgen rüber geht in den Iran. Wir sind schon sehr gespannt, wie Anna das neue Kopftuch steht, ob Facebook den nächsten Monat zugänglich ist und insbesondere darauf, wie die Menschen im Iran sind!