Nur knappe 6 Stunden Autofahrt liegen zwischen uns und unserem diesjährigen Ziel für Silvester. Verständlicherweise hat Verena eher keinen Bock auf soviel Autofahren am Stück, also machen wir in Schönberg im Stubaital in Österreich einen Zwischenstopp.
Weiter geht es am nächsten Morgen bis in die Außenbezirke von Venedig, wo wir am Bahnhof von Mestre die letzen 10 Minuten mit dem Zug in die Altstadt Venedigs zurücklegen. Durch die vielen Kanäle und den Mangel an Straßen ist Venedig hier völlig autofrei, was sehr entspannend ist.
Venedig selbst ist was für Neugierige, hinter jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken! Allerdings muss man auch einiges an Geduld mitbringen, man verläuft sich nämlich selbst mit Google Maps alle paar Minuten. Aber eigentlich ist das nicht so schlimm, denn im Gegenzug gibt es wirklich an jeder Ecke und in jeder Gasse etwas zu sehen, zu bestaunen oder eine Sackgasse, die am Wasser endet.
Von unserem winzigen Hotelzimmer (das Haus wurde 1484 erbaut) aus suchen wir Wege durch verwinkelte Gassen, schlendern den Gran Canal entlang, besuchen einen Markt mit schwimmenden Ständen und machen eine Bootstour mit der Wasserbus, dem wichtigsten Nahverkehrsmittel Venedigs.
Natürlich darf auch jede Menge Martini und die klassische Spezialität Sepia Nero nicht zu kurz kommen.
Am Silvesterabend versammelt sich ganz Venedig an der Promenade, um zusammen das neue Jahr 2016 in Empfang zu nehmen. Wegen der Brandgefahr ist hier Feuerwerk verboten und die Stadt veranstaltet, praktisch als Versöhnung, ein riesiges Feuerwerksspektakel auf einer Plattform im Meer. Und tatsächlich wird hier ein 20 minütiges Effektfeuerwerk erster Güte abgebrannt. Hoch die Tassen auf ein gutes 2016!
Endlich wieder unterwegs! Seit unserem letzten großen Abenteuer in Südostasien sind mehr als 1 Jahr vergangen und so langsam hat es uns schon wieder ein bißchen gejuckt. So kam uns Daniels Konferenz in Barcelona ganz recht, um wieder loszuziehen. Gut, dass Barcelona nur knapp 2 Flugstunden entfernt ist, ideal um auszuprobieren, was unsere 8 Monate alte Tochter eigentlich so vom Fliegen hält. Um es noch etwas interresanter zu machen, verließ sich Anna völlig auf Daniels Planung und wollte bis zuletzt nicht wissen, wo es nach den 2 Tagen Barcelona hingehen sollte.
Aber vor dem Vergnügen kommt die Arbeit. Während Daniel das reichliche Buffet des Konferenzhotels in Augenschein nimmt, müssen Anna und Verena 2 Tage im Hotel das Bett hüten. Dieses liegt zwar in Barcelona, allerdings nahe am Flughafen und damit für Erkundungsfahrten in die Innenstadt denkbar ungeeignet. Aber immerhin sind wir in der 12. Etage und können aus dem Fenster die wunderbaren Wohnblocks Barcelonas begutachten. Na das kann ja heiter werden.
Aber dank des Zimmerservices ist auch diese langweilige Zeit bald überstanden und wir ziehen um, mitten ins Herz der spanischen Metropole. Kurz wird unsere kleine aber feine Ferienwohnung bestaunt, dann geht es auch schon los auf Erkundungstour quer durch die Altstadt und einige angrenzende Viertel. Verena nimmt den Trobel gelassen und schaut entspannt über den Rand des Kinderwagens hinweg zu. Wir dagegen schwitzen in der Mittagshitze und flüchten zwischendurch immer wieder in die U-Bahn.
Wir besuchen den Markt, verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Olympiagelände und natürlich die Sagrada Familia, die man auch ewige Baustelle nennen könnte.
Auch wenn es noch viel mehr zu sehen gegeben hätte, nach 2 Tagen reicht es uns vom Großstadtjungel und wir hüpfen in den Bus zurück zum Flughafen. Anna schafft es tatsächlich weder auf den Tickets noch den Anzeigetafeln zu lesen, wo es nun hin geht. Erst im Flugzeug kann Sie sich dem Monitor direkt vor Ihrem Augen nicht mehr verschließen. Wir fliegen weiter nach Teneriffa!
Knappe 3 Stunden Flugzeit später landen wir am späten Nachmittag auf dem Flugplatz Teneriffa Nord. Rein ins Mietauto und ab in die Pampa, dort soll irgendwo der Vermieter unseres Ferienhauses auf uns warten. Ein Anruf in gebrochenem English später haben wir Ihn gefunden und er fährt die letzten Meter zum Haus voraus. Gut so, es steht doch sehr abseits oben am Berg. Dafür ist der Ausblick von der Terrasse aus gigantisch!
Neben ausreichend Entspannen, Rotwein Trinken und gut Essen haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, die Insel ausgiebig zu erkunden.
Wir haben zum Beispiel den mit 3718 Meter höchten Berg Spaniens erobert und gestaunt, wie sich die Landschaft beim Aufstieg mehr und mehr von reichem Grün zu Mondlandschaft entwickelt. Hier hat unser armer Mietwagen ganz schön leiden müssen, aber das war es auf jeden Fall wert.
Wer in Teneriffa ist, muss mindestens einen Ausflug ans Meer machen, das ja praktisch überall lauert. Wir haben nebenbei einen der modernsten Leuchttürme in Augenschein genommen und Daniel hat versucht, die Mädels zum Schwimmen zu überreden - Keine Chance!
Nach 10 Tagen auf der Insel hieß es auch schon wieder Abschied nehmen und zurück geht es in die Heimat. Unser Stopover in Mailand reicht leider nur für eine Besichtigung des Flughafens, der, um es mit Daniels Worten zu sagen, aussieht wie eine fette Raupe.
Von der Hafenstadt Gythio aus starten wir unser Insel-Hopping, auch wenn so spät im Jahr leider kaum noch große Fähren fahren - Leider sind wir mit unseren Motorrädern etwas eingeschränkter in der Routenplanung als gedacht. Wir nehmen die Fähre zur größten Insel Griechenlands: Kreta. Dort schlafen wir in einem der letzten noch geöffneten Campingpätze. Am nächsten Tag schlendern wir durch die Innenstadt von Chania. Besonders die große und sehr schöne Markthalle (mit riesigen Fischen!) hat es uns angetan:
Danach geht es weiter ostwärts bis nach Rethymno - die schöne Joggingstrecke (besonders langer Sandstrand) und die gegrillten Shrimps lassen uns einen Tag verweilen.
Frisch gestärkt besuchten wir das Highlight der Insel Kreta: Der Palast von Knossos! Wir hatten im Vorfeld schon viel von der Kulturstätte gehört, dementsprechend groß waren unsere Erwartungen. Wir müssen gestehen, dass wir etwas enttäuscht waren: Zu uneindeutig ist zu sehen, was noch original erhalten und was restauriert ist. In Olympia beispielsweise war nicht nur sehr viel mehr zu sehen, sondern auch klar zu unterscheiden, was seit Ewigkeiten so da liegt und was jemand wieder aufgetürmt hat. (Leider, leider sind die Beweise im Meer versunken...) Deshalb suchten wir in Knossos besonders gründlich nach alten Steinen:
In Heraklio, Kretas Hauptstadt, verbrachten wir einen wunderschönen Nachmittag. Hier ist besonders schön zu erleben, wie uralte und modernste Kultur aufeinandertreffen. Die Nachtfähre nach Piräus, der drittgrößten Hafenstadt Europas gleich neben Athen, fährt dort ab, wir winken zurück...
Unsere Fähre hat Verspätung, anscheinend ist das hier so üblich. Wir düsen spät abends zum Ticketschalter und Fragen nach den nächsten Tickets. "Wie schnell könnt ihr sein?" ist die Antwort. Schnell natürlich - eine halbe Stunde später fährt uns ein anderer riesen Pott auf die Trauminsel Mykonos. Man schläft nicht gut auf einer Fähre, das wissen wir jetzt sicher... Aber die Mühe lohnt sich. Mykonos ist wirklich traumhaft, vor allem architektonisch. Wir finden ein günstiges, kleines Hotel, und bleiben zwei Tage, mitten drin:
Da wir keine Möglichkeit gefunden haben, über die Inseln aufs türkische Festland überzusetzen, ohne dass das Unterfangen ungleich teurer und/oder zeitaufwändiger würde, ging es anschließend auf gleichem Weg zurück nach Athen. Der Plan, nur eine Nacht zu bleiben, ging schief: Für den Folgetag ist in ganz Griechenland Streik im öffentlichen Nahverkehr angekündigt. Beim Schlendern durch die Innenstadt Athens merken wir in den vier Tagen, wie sehr den Komfort einer Badewanne, aber auch die Lebendigkeit, die Cafés und die Geschäfte einer großen Stadt vermisst hatten! Hinzu kommt der besondere Reiz Athens. Denn hier kommt einfach alles zusammen: Junge, sehr hilfsbereite Menschen, ungefähr Millionen kleiner Läden, politische Banner, und man sieht sie ständig von überall - die Akropolis, und andere echt alte Häuser. Athen, wir kommen wieder!
Jetzt sind wir - wieder per Fähre - in Kavala kurz vor der Grenze zur Türkei angelangt. Fast vier schöne Wochen waren wir in Griechenland, und wir bereuen keinen einzigen verlängerten Aufenthalt hier. Mindestens eine Reise Wert! Einziges Manko: Sie frittieren hier wirklich alles. Sogar frischen Fisch - warum nur? Aber wenn man sich an Tsatsiki und griechischen Salat hält und keine Überdosis Käse scheut, kann man in Griechenland ein Paradies auf Erden finden!