Nach dem endlosen Papierkram am Hafen, fahren wir endlich rein in die Stadt der Superlativen: Dubai! Da es schon dunkel ist, fahren wir mit den anderen Travelern direkt zum Strand, um dort die erste Nacht zu verbringen. Sandstrand, so weit das Auge reicht! Und angenehm warm ist es auch noch, etwa 25°C tagsüber. Am nächsten Morgen stellen wir nach wir fest, dass wir an der Kite-Surfing-Beach gelandet sind. Bald können wir das Schauspiel der Kite-Surfer und Badegäste beobachten.
Wir genießen die Sonne, hüpfen eine Runde ins Meer und freuen uns, endlich nicht mehr länger im Mittelpunkt zu stehen. Dubai ist für uns ein krasser Wechsel zu den vier Wochen im wesentlich ärmeren Iran. Wir staunen über die hier üblichen hochmotirisierten Geländewagen, teure Motorräder à la Harley Davidson und Honda Goldwing, Hochhäuser in allen Farben und Formen - alles blitzt und blinkt. Als wir gegen Abend vom Strand aufbrechen, um ein Hotelzimmer mit Dusche für die Nacht zu finden, sind wir zunächst eingeschüchtert von den hohen Preisen. Aber mit dem Trick, im Internet zu 50% des Preises ein Zimmer zu buchen, kommen wir zu Preisen, wie wir sie von zu Hause kennen, über die Runden.
Dubai hat im Prinzip fast alles zu bieten. Wir haben riesige Einkaufszentren besucht, inklusive der Skihalle - mitten in der Wüste. Durch das Zentrum nutzten wir die 12-spurige Hauptstrasse, mitten durch die Stadt! Und natürlich darf "Burj Khalifa" als höchstes Gebäude der Welt nicht unerwähnt bleiben.
Aber nicht alles in Dubai ist neu, sexy und teuer. Blickt man an den Stadtrand oder hinter die vorderste Reihe der Skyscraper, findet man auch hier ganz gewöhnliche Wohnhäuser, einstöckig, mit Satelitenschüssel auf dem Dach, mit bröckelndem Putz und amüsanten Kabelverlegungen. Außerdem findet man hier nach wie vor viele staubige Baulücken oder Baustellen, denn die neuesten Superlativen Dubais werden gerade erst erfunden!
Weihnachten und die Feiertage verbringen wir in einem Hotel am Stadtrand. Dort parken wir unsere dreckigen Motorräder zwischen riesigen, blitzblanken Neuwagen der arabischen Mittelklasse:
In Dubai haben wir einige sehr entspannte Tage verbracht. Bummeln, am Strand spazieren und natürlich jede Menge gutes Essen versüßen uns den Papierkram für das nächste Verschiffen der Motorräder.
Trotzdem sind wir am 27.12 dann doch froh, die Motorräder abgeben zu können, damit diese auf ein Schiff verladen werden können. Nach Weihnachten besuchen wir noch einen angesagten Weihnachtsmarkt in Dubai. Enttäuschenderweise ist er im Vergleich zu Deutschland richtig fad, und der kleine Glühwein (für 8€) bei 20°C plus fühlt sich auch irgendwie falsch an...
Den letzten Tag vor unseres Abflugs verbringen wir nochmal am Strand, um Sonne zu tanken. Mit Blick auf das einzige 7-Sterne-Hotel der Welt lächeln wir über das kostenlose WLAN (am kompletten Strand) und lassen uns noch ein Wenig die Sonne auf den Bauch scheinen. Verrückt oder?
Was bleibt uns wohl über Dubai in Erinnerung? Wir haben die erste Woche hier sehr genossen, und uns insbesondere nach den Abenteuern im Iran an der aufstrebenden Lebensart der arabischen Emirate erfreut. Aber außer Shoppen, Essen und am Strand liegen und anderen Freizeitaktivitäten nachgehen ist hier nicht viel zu tun. Mit der Zeit wird einem jedoch sehr bewusst, dass Dubai mitten in der Wüste liegt. Und plötzlich schüttelt man ständig den Kopf über aufwändig entsalztes Meerwasser, welches zum ständigen Bewässern der Rasenflächen benutzt wird. Auf die Dauer wird das Leben hier außerdem teuer. Trotzdem ist Dubai auf jeden Fall eine Reise wert, vielleicht jedoch eher für eine Woche als für ein Monat.
Am 29.12 ist es endlich so weit: Über Istanbul fliegen wir zurück ins kalte Deutschland. Mit unserem überraschenden Auftauchen schocken wir unsere Freunde und Verwandten mal so richtig. Fragt ihr euch, warum? Nun, zum einen hatte Annas Motorrad beim Stelldichein mit der Kuh mehr Schaden genommen als ursprünglich gedacht. Zum anderen sind wir so reisemüde, dass wir uns kurz entschlossen für einen längeren Heimaturlaub entschieden haben. Mehr, als wir gedacht hätten, beanspruchte unsere Motorradreise unsere Aufnahmefähigkeit. Der Wunsch nach Erholung siegte über die letzten Wochen immer häufiger über unsere Neugierde.
Aber bereits nach einem Monat flackert die erste Reiselust wieder in uns auf. Wir planen, irgendwann im Frühjahr wieder aufzubrechen, um Süd-Ost-Asien zu erkunden. Dann allerdings mit kleinen Motorrädern, welche wir vor Ort billig erstehen können und nicht zu verschiffen oder zu verzollen brauchen. Sobald wieder konkretere Planungen zu berichten sind, werden wir es euch natürlich wissen lassen.
Wir grüßen euch alle aus unserer winterlichen Heimatstadt Augsburg, die wir derzeit ganz neu für uns entdecken!