In vielen Ländern muss mann sein eigenes Fahrzeug verzollen, wenn man mit diesem einreisen möchte, denn man könnte es ja theoretisch im Land verkaufen. Um Reisenden dies zu ersparen, gibt es ein Zollabkommen, welches mit dem sogenannten "Carnet de Passage" realisiert wird. Dieses Dokument wird im Heimatland (z.B. Deutschland) ausgestellt. Dafür ist es nötig, bei der ausstellenden Stelle eine Sicherheit oder Bankbürgschaft zu hinterlegen, mit welcher später mögliche Zollgebühren bezahlt werden könnten bzw. müssten, sollte man sein Fahrzeug von der Reise nicht wieder mit zurückbringen.
Woher nehmen?
Bei uns in Deutschland hat der ADAC ein Monopol auf das Ausstellen des Carnets - In Österreich ist es der ÖAMTC und in der Schweiz der TCS. Das Carnet kann über ein Formular einfach beantragt werden, ist 364 Tage gültig und gilt immer nur für ein Fahrzeug. Wenn nötig kann das Carnet 6-8 Wochen vor dem Ablauf für ein weiteres Jahr erneuert werden.
Wo braucht man es?
Das Carnet braucht man in vielen Ländern, darunter in Iran, Arabische Emirate, Oman, Indien, Nepal, Japan, Australien, Neuseeland und viele andere. Allerdings vereinfacht es auch häufig die Einreise. Für unsere Route jedenfalls ist es unausweichlich, zwei Carnets zu beschaffen.
Kosten
Das ganze ist natürlich nicht umsonst, man könnte sogar sagen es ist gar nicht mal billig. Auf magische Weise haben sich alle drei Automobilclubs auf ähnliche Gebühren geeinigt: Beim ADAC zahlt ein Mitglied 195€ für die Ausstellung, ein nicht-Mitglied sogar 295€. Außerdem muss eine Sicherheitsleisung in Form von Bargeld oder einer Bankbürgschaft hinterlegt werden. Für Motorräder bis 15.000€ Zeitwert sind das 3000€ pro Motorrad in Deutschland. In der Schweiz müsste man nur 2500€ hinterlegen - mal sehen, ob wir unser Carnet als Deutsche dort beschaffen dürfen. Natürlich bekommt man diesen Betrag zurück (bzw. die Bürgschaft wird aufgelöst) sobald man sein Fahrzeug erfolgreich zurück nach Deutschland gebracht hat. Aber mit 6000€ weniger losfahren zu müssen, reißt ein ganz schönes Loch in unsere Reisekasse.
Deshalb ist es so wichtig, an jeder Grenze die Motorräder im Carnet de Passage unbedingt ein- und später wieder ausstempeln zu lassen! Lästig, aber nötig.